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SKS: Alles über den Sportküstenschifferschein
Der Sportküstenschifferschein (SKS) befähigt das Führen von Yachten in Küstenrevieren und ist weltweit anerkannt. Er ist ein amtlicher Führerschein für Segler und Motorbootfahrer und wird häufig von Charterunternehmen als Befähigungsnachweis gefordert. Der SKS gilt für Küstenreviere innerhalb der 12-Seemeilen-Zone und setzt den Sportbootführerschein See (SBF-See) voraus. Jährlich werden in Deutschland etwa 5.000 SKS-Scheine ausgestellt. Inhaber des SKS profitieren auch beim Erwerb des nächsthöheren Sportseeschifferscheins (SSS), da sie nur 700 statt 1.000 Seemeilen nachweisen müssen.
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Wozu braucht man den Sportküstenschifferschein SKS?
Um ein Boot mit mehr als 15 PS in Küstenrevieren steuern zu dürfen, ist der Sportbootführerschein See (SBF-See) erforderlich. Dieser Führerschein ist hauptsächlich für Motorboote ausgelegt und beinhaltet keine Kenntnisse für das Segeln. Die Ausbildung zum SBF-See konzentriert sich überwiegend auf theoretische Inhalte und beinhaltet nur einen geringen Praxisanteil. Im Gegensatz dazu legt die Ausbildung zum Sportküstenschifferschein (SKS) großen Wert auf die praktische Anwendung des erlernten Segelwissens.
Für den SKS werden bereits Vorkenntnisse im Umgang mit Segelyachten vorausgesetzt. Eine der Prüfungsanforderungen ist der Nachweis über 300 auf Yachten im Küstenbereich ersegelte Seemeilen. Sowohl die Ausbildung als auch die Prüfung zum SKS beinhalten segelspezifische Elemente und Aufgaben.
Es besteht jedoch die Möglichkeit, den SKS auch nur für Motoryachten zu erwerben (SKS unter Motor). In diesem Fall erfolgt die Prüfung auf einer seegängigen Motoryacht, und die segelbezogenen Aufgaben entfallen. Allerdings wird dieser spezielle SKS unter Motor in der Praxis nur selten erworben.
Obwohl der SBF-See theoretisch ausreicht, um eine Yacht zu chartern, verlangen viele Charterunternehmen im In- und Ausland zusätzlich einen Nachweis über die Fähigkeit, eine seegängige Yacht sicher zu führen und zu bedienen. Diese Anforderungen erfüllt der SKS. Daher ist der SKS für die Yachtcharter in vielen Fällen eine notwendige Voraussetzung.
Erst die Kombination von Sportbootführerschein See und dem SKS vermittelt die auf See benötigten Kenntnisse in Seemannschaft, Schifffahrtsrecht, Navigation, Gezeiten- und Wetterkunde.
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Voraussetzungen fur den SKS Schein
Um für den Sportküstenschifferschein (SKS) zugelassen zu werden, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
- Mindestalter: 16 Jahre
- Besitz des Sportbootführerscheins See (SBF-See)
- Um zur praktischen Prüfung zugelassen zu werden braucht man den Nachweis über 300 Seemeilen als Crewmitglied auf Segelyachten im Bereich Küstengewässer (Meilenbuch)
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Wie läuft die Ausbildung zum SKS ab?
Die Ausbildung zum SKS besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Beide Prüfungsteile müssen innerhalb von 24 Monaten abgelegt werden, da sie sonst ihre Gültigkeit verlieren.
Theoretische Ausbildung
Die theoretische Ausbildung für den SKS ist in zwei Bereiche unterteilt:
- Theoretischer Fragenteil
- Kartenteil
Im Kartenteil werden navigatorische Kenntnisse vertieft, und die Theorie umfasst zusätzlich die Bereiche Gezeiten und Strömung sowie die Arbeit mit Seekarten. Diese baut auf dem Grundwissen des SBF-See auf, ist jedoch wesentlich umfangreicher.
Weitere Themen der theoretischen Ausbildung sind:
- Seemannschaft
- Schifffahrtsrecht
- Navigation
- Wetterkunde
Praktische Ausbildung
Die praktische Ausbildung erfolgt in der Regel im Anschluss an die theoretische Prüfung. Üblicherweise werden die für die Prüfungszulassung erforderlichen 300 Seemeilen in mehrtägigen oder mehrwöchigen SKS-Ausbildungsstörungen absolviert.
Die Seemeilen müssen jedoch nicht unbedingt während der Ausbildung gesammelt werden. Es werden auch Seemeilen anerkannt, die vor der Ausbildung und sogar vor dem Erwerb des SBF-Sees ersegelt wurden. Zur Dokumentation dieser Seemeilen ist ein nautisches Meilenbuch als Nachweis sinnvoll. Während der praktischen Ausbildung wird sowohl das Seesegeln trainiert als auch der Umgang mit Segelyachten im Hafen und bei Manövern.
Nach der SKS-Seereise bzw. Dem Ausbildungsstörn folgt die praktische Prüfung.
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Wo kann man die Ausbildung zum SKS machen?
Viele Schulen bieten vollständige Kurse für den Sportküstenschifferschein (SKS) an. Diese umfassen eine theoretische Ausbildung mit anschließender Prüfung sowie einen Ausbildungstörn, der mit der praktischen Prüfung endet. Den theoretischen Teil kann man auch online absolvieren.
Der
SKS-Ausbildungstörn ist nicht auf Deutschland beschränkt, sodass die praktische Ausbildung als eine Art lehrreicher Segelurlaub durchgeführt werden kann. Viele Schulen bieten diese Ausbildungstörns auch im Mittelmeerraum an.
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Prüfung zum SKS : Inhalt und Gebühren
Die SKS-Prüfung gliedert sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil.
Die theoretische Prüfung für den SKS
Die theoretische Prüfung umfasst einen schriftlichen Teil, bei dem ein Fragebogen ausgefüllt werden muss, sowie eine Kartenaufgabe. Erreicht man nicht die erforderliche Punktzahl, kann eine mündliche Nachprüfung stattfinden. Gefordert werden erweiterte Kenntnisse in den Bereichen Wetter, Seemannschaft, rechtliche Vorschriften und Navigation.
Die praktische Prüfung für den SKS
Die praktische Prüfung findet auf dem Wasser an Bord einer seegängigen Yacht statt. Neben einem Pflichtmanöver, dem Rettungsmanöver, muss der Prüfling seine theoretischen Kenntnisse in der Praxis anwenden. Der amtliche Prüfungsausschuss kann verschiedene Manöver und den Nachweis unterschiedlicher Fähigkeiten verlangen.
Gebühren für den SKS
Die Zentrale Verwaltungsstelle (ZVST) des Deutschen Segler-Verbands e.V. (DSV) erhebt für die Prüfungen des Sportseeschifferscheins folgende Gebühren (inkl. MwSt., Stand 07/2023):
Theorieprüfung: 22,26€
Praxisprüfung: 81,86€
Erteilung Bootsführerschein: 113,42€
Wiederholung Teilprüfung Theorie: 53,45€
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Extra: Navigationsaufgaben im Rahmen des SKS - Sportküstenschifferschein
Theorieprüfung:
Die theoretische Prüfung für den Sportküstenschifferschein besteht aus mehreren Teilen, darunter auch Navigationsaufgaben. Konkret sieht die Prüfungsstruktur wie folgt aus:
Navigationsaufgaben: Es gibt in der Regel fünf Navigationsaufgaben, die innerhalb einer bestimmten Zeit gelöst werden müssen. Diese Aufgaben decken verschiedene Aspekte der Navigation ab, wie zB Kursberechnung, Positionsbestimmung, Tidenberechnungen und Peilungen.
Die Aufgaben sind praxisnah gestaltet und sollen sicherstellen, dass der Prüfling in der Lage ist, navigationsrelevante Entscheidungen sicher und korrekt zu treffen.
Was sind Navigationsaufgaben?
Navigationsaufgaben im SKS umfassen verschiedene Aspekte der Seefahrtsnavigation, darunter:
Bestimmung des Schiffsorts: Dies beinhaltet das Festlegen der genauen Position des Bootes anhand von Seekarten, GPS-Daten und anderen Navigationshilfen.
Kurs- und Geschwindigkeitsermittlung: Der Skipper muss in der Lage sein, den richtigen Kurs zu setzen und die Geschwindigkeit des Bootes zu bestimmen, um sicher ans Ziel zu gelangen.
Gezeiten- und Strömungsberechnung: Diese Aufgabe erfordert das Verständnis der Gezeiten und Strömungen, um die Route entsprechend anzupassen und Gefahren zu vermeiden.
Peilungen und Kreuzpeilungen: Hier geht es darum, mittels Kompass und anderen Navigationsinstrumenten Landmarken zu peilen und daraus den eigenen Standort zu ermitteln.
Warum sind diese Aufgaben wichtig?
Die Navigationsaufgaben sind von entscheidender Bedeutung, um die Sicherheit auf See zu gewährleisten. Fehler in der Navigation können zu gefährlichen Situationen führen, wie zB Kollisionen, Grundberührungen oder das Verfehlen von sicheren Häfen. Durch die gründliche Ausbildung und das Üben dieser Aufgaben wird sichergestellt, dass der Skipper auch in schwierigen und unerwarteten Situationen ruhig und korrekt handelt.
Tipps zur Vorbereitung
Regelmäßiges Üben: Wie bei jeder Fertigkeit verbessert sich das Navigationsvermögen durch regelmäßiges Üben. Nutzen Sie jede Gelegenheit, um Ihre Kenntnisse zu vertiefen.
Verwendung von Simulationsprogrammen: Es gibt verschiedene Softwarelösungen, die Navigationsaufgaben simulieren und Ihnen helfen können, sich auf die Prüfung vorzubereiten.
Austausch mit erfahrenen Skippern: Der Austausch mit erfahrenen Seglern kann wertvolle Einblicke und Tipps darüber hinaus bieten, die über die theoretische Ausbildung gehen.
Der SKS ist mehr als nur ein Stück Papier; Er ist ein Beweis für Ihre Fähigkeit, ein Boot sicher zu führen und Ihre Crew zu schützen. Die Navigationsaufgaben sind ein Kernstück dieser Ausbildung und sollten daher nicht unterschätzt werden.
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Prüfung: Theorie und Praxis im Detail
Die theoretische Prüfung gliedert sich in zwei Teile: einen Fragebogen und eine Kartenaufgabe.
Der Katalog Fragen für den Sportküstenschifferschein besteht aus fünf Teilen: Navigation (118 Fragen), Schifffahrtsrecht (110 Fragen), Wetterkunde (101 Fragen), Seemannschaft I (162 Fragen) und Seemannschaft II (146 Fragen). Aus diesen Teilen wird ein Fragebogen mit 30 Fragen aus einem Pool von 15 möglichen Fragebögen zusammengestellt. Insgesamt sind maximal 60 Punkte erreichbar. Bei 39 bis 60 Punkten kann die mündliche Prüfung entfallen, das bedeutet, man hat bestanden. Bei 33 bis 38 Punkten muss man eine mündliche Nachprüfung ablegen, die am selben Tag stattfindet. Bei 0 bis 32 Punkten hat man die Prüfung nicht bestanden. Die Bearbeitungszeit für den Fragebogen beträgt maximal 90 Minuten.
Die praktische Fahrprüfung besteht aus einem Motor- und einem Segelteil. In beiden Prüfungen müssen die Knoten Acht-, Kreuzknoten, Schot-, Pal-, Stopper-, Webleinen-, Roringstek sowie 2 halbe Schläge gemeistert werden. Fünf Knoten werden geprüft und müssen korrekt gesteckt werden.
In der Motorprüfung werden das An- und Ablegen, das Fahren nach Schifffahrtszeichen und das Person-über-Bord-Manöver auf einem etwa 10 Meter langen Schiff (34 Fuß) geprüft. Der Prüfer ist ein Bord. Weitere Prüfungsteile können Motorenkunde Aufgaben oder am GPS bzw. sein. mit nautischen Unterlagen sein.
In der Segel- und Motorprüfung werden zusätzlich das An- und Ablegen, das Fahren von Kursen und das Person-über-Bord-Manöver unter Segeln geprüft. Der Prüfer ist ebenfalls ein Bord. Beim Personen-über-Bord-Manöver werden Standard-Manöver oder schwierige Manöver (Quick-Stop, Münchener Manöver, Beiliegen) gefordert.